Othmar Eder hält sich seit 2014 regelmäßig in Lissabon auf. Die Stadt ist für ihn in der Zwischenzeit eine Art Freiluft-Wunderkammer geworden, die er schauend, zeichnend, fotografierend, filmend und Fundstücke sammelnd auch abseits touristischer Ströme und vor allem entschleunigt durchstreift. Bestimmte Orte sucht er während seiner Aufenthalte dabei regelmäßig auf.

Dadurch erschließen sich ihm Zusammenhänge, die ein Ort sonst kaum preisgäbe. Wieder zuhause in seinem Stettfurter Atelier, überlagern sich diese Eindrücke in Malereien, Zeichnungen, Fotografien, Collagen und Fundobjekten mit den in seiner heimischen Umgebung entstandenen Arbeiten zu einer Art Palimpsest. Vergangenes wie Gegenwärtiges, eigene wie fremde Spuren, verschiedene Zeiten und Räume lagern sich in diesen Arbeiten ab und werden auf eine neue Bedeutungsebene geführt. (Invar-Torre Hollaus, Kunsthistoriker Basel, 2020)

(Erklärung Palimpsest: Antikes oder mittelalterliches Schriftstück, von dem der ursprüngliche Text abgeschabt oder abgewaschen und das danach neu beschriftet wurde)  

Eröffnung, Freitag, 28.4.2023 um 19 Uhr
Foto c Othmar Eder